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Der Königspudel, dessen Vorfahr der Barbet war und genau wie diesem Wasser das liebste Element ist.

Die Herkunft des Pudels ist nicht vollständig geklärt, selbst das Ursprungsland war Ende des 19. Jahrhunderts umstritten. In den 1930er Jahren wurde vom kynologischen Dachverband zwar Frankreich festgelegt, der Name des Hundes stammt allerdings aus Deutschland.

Das Verb puddeln aus dem Althochdeutschen, welches soviel wie „im Wasser plantschen“ bedeutete, inspirierte die Namensgebung und weist gleichzeitig auf den ursprünglichen Einsatz des Pudels hin.

Lange bevor der Pudel Bekanntheit über die deutschen und französischen Grenzen erhielt, wurde er dort als jagd- und apportierfreudiger Wasserhund eingesetzt. Sein Arbeitsbereich bezog sich, wie der französische Name Caniche verrät, auch auf die Entenjagd in Binnengewässern.

Womöglich wurden in der Zucht auch Windhunde eingekreuzt, von welchen der Pudel seine Sportlichkeit und Agilität bekommen hat.

Eine weitreichende Geschichte

Darstellungen des Pudels können bis ins 12. Jahrhundert in Sizilien und Frankreich zurückverfolgt werden.

Über das europäische Festland bekannt wurde er allerdings erst, als auch der deutsche Maler Albrecht Dürer seinem Charme erlag und ihn zum Subjekt seiner Werke machte und ihm somit zur weiteren Beliebtheit verhalf. Selbst Goethe, der ein gebrochenes Verhältnis zu Hunden hatte, räumte dem Pudel einen Platz in seiner Tragödie Faust ein – Mephisto kommt als Vierbeiner daher, bevor er sich in der Gestalt des Teufels zeigt. Diese Darstellung der ansonsten allseits immer beliebter werdenden Rasse ist wohl eher Goethes Abneigung gegenüber Hunden zuzuschreiben, als dem Wesen des Pudels. Von daher kommt auch der Ausspruch „Das also war des Pudels Kern!“

Zeitnah mit den malerischen Werken Dürers schafften Züchter kleinere Versionen des großen Arbeitspudels hervorzubringen und es entstanden der Klein- und Zwergpudel. Alle drei Formen erfreuten sich im 18. Jahrhundert großer Entzückung an Frankreichs königlichem Hof, vor allem unter Louis dem 16., der sich die Kleinsten der Art als verwöhnte Schoßhunde mit extravaganten Frisuren hielt.

In derselben Periode war der Pudel auch in Spanien ein beliebtes Haustier, wie der spanische Maler Francisco Goya in seinen Werken zeigt.

Die kleinen Hunde blieben lange Zeit bis hin zur viktorianischen Periode Schoßhunde der Frauen der höheren sozialen Schichten, wo die Hunde gefärbt und frisiert wurden. Das machte die Hunde zum festen Bestandteil der Gesellschaft und sicherte ihnen als eine der ersten Rassen eine Registrierung im 1870 gegründeten Kennel Club.

Der Grosspudel erhielt zwar ebenfalls Aufmerksamkeit am königlichen Hofe – daher der Beiname Königspudel – wurde aber weiterhin als Jagd- und Apportierhund und an manchen Orten sogar als Zirkushund eingesetzt.

Vom königlichen Hof in den Krieg

Als der zweite Weltkrieg 1939 hereinbrach, berichtete der amerikanische Autor Roland Kilbon von der New York Sun, wie europäische Armeen Kriegshunde seit Jahren im Dienst hatten. Dabei zitierte er eine der vorherrschenden Pudelzüchterinnen Frau Milton S. Erlanger: „Der Hund muss in dieser Sache mitspielen.“

Nachdem der Amerikanische Kennel Club, eine Vereinigung für professionelle Halter, verschiedene Ausbildungsstätten im ganzen Land und Seeing Eye, Inc., eine Blindenführhundeschule ihren Segen gegeben haben, wurde ein nationales Programm unter dem Namen Hunde für die Verteidigung gegründet. Diese Agentur belieferte die Armee, Marine und Küstenwache mit Kriegshunden, welche von der Armee ausgebildet wurden.

Der Pudel war 1942 einer von 32 Rassen, die offiziell als Kriegshunde klassifiziert waren.

Nach dem zweiten Weltkrieg entdeckten Züchter in den USA und Kanada den Grosspudel wieder als Jagdhund und züchteten gezielt Hunde mit einem hohen Jagdtrieb. Nach 20 Jahren, im Juli 2014, wurde ein Gosspudel mit gutem Jagdinstinkt, schnellen Reflexen und hoher Intelligenz präsentiert, welcher konkrete Kommandos verlangt, aber willig ist seinem Menschen zu gefallen.

Ein großer Unterschied beim Pudel zu anderen Hunderassen ist seine eigenständige Denkweise: er verlangt sinnvolle und genaue Kommandos, da er ansonsten das Problem selber löst oder sogar ignoriert. Der Pudel ist ein ebenbürtiger Partner – auch wenn der Mensch die Führung innehat, ist er kein passiver Befehlsempfänger. Dies verlangt vom Hundehalter mit der Intelligenz des Pudels mithalten zu können und gleichzeitig eine gewisse Sensibilität an den Tag zu legen.

Wenn man sich mit dieser Rasse versteht, findet man einen lebhaften und bewegungsfreudigen Begleiter, der sich grundsätzlich leicht erziehen lässt und einen tollen Humor besitzt. Aufgrund seines lieben Wesens ist es ein wundervoller Familienhund und es ist diese Bestimmung, die den Pudel, Zeit seines Lebens Jagdhund, in die 9. Gruppe des FCIs eingeordnet hat: Gesellschafts- und Begleithunde.

Als Blindenführhund wird der Pudel oft unterschätzt, obwohl seine Charakterqualitäten ihn zu einem hervorragenden Führhund machen. Der blinde oder sehbehinderte Halter sollte dem Pudel aber neben der Führarbeit noch Gelegenheit geben seinem Bewegungsdrang nachzukommen.

Sein Fell, welches in weiß, silber, schwarz, braun und verschiedenen Nuancen von apricot vorkommt, ist lockig und muss geschoren werden. Pudel haaren nicht und sind daher auch für manche Allergiker geeignet. Trotzdem ist die Fellpflege aufwendig, er muss regelmäßig gebürstet und gekämmt werden, damit das Fell nicht verfilzt und es weich und flauschig bleibt.
Er hat wachsame, dunkle Augen und hängende Ohren, die flach am Kopf anliegen.

Seit seiner Existenz wurde der Pudel auch mit anderen Rassen gekreuzt, in den 1960er Jahren wurden Pudelwölfe für wissenschaftliche Verhaltensforschung gezüchtet. Eine moderne Hybridrasse der heutigen Zeit ist der Labradoodle, eine Mischung aus Pudel und Labrador Retriever, welcher vor allem in Australien als Blindenführhund ausgebildet wird.

Pudel werden von der Gesellschaft mit weniger Zurückhaltung betrachtet als andere Blindenführhunderassen, wie dunkle Deutsche Schäferhunde. Gerade Führhundehalter, die gerne in Städten unterwegs sind oder fremde Länder bereisen, stoßen auf mehr Akzeptanz, was für die Mobilität sehr wichtig ist.

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