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Der Ursprung der heutigen Bergamasker ist nicht völlig geklärt, viele Autoren nehmen aber an, dass er durch viehtreibende Nomanden von Ostasien nach Europa kam. Wie auch immer sich sein Weg vom Orient bis hier gestaltet hat, seine Aufgabe als Begleiter von Hirten und Schutz des Viehs hat sich durch die Jahrhunderte nicht geändert.

Einer der frühesten, schriftlichen Erwähnungen des Bergamaskers, früher noch als Cane dell‘ Alpi, übersetzt Alpenhund, bekannt, sind die lobenden Worte von G. von Albertini 1781. Er beschreibt die sorgfältige und selbständige Arbeitsweise, die die Verluste der Schäfer sehr stark reduziert.

Die wenigen Schriften, die nach dieser Zeit zu finden sind, berufen sich selber wieder auf Albertini und sind sehr spärlich.
Wer sich auf die Suche des Hundes begab, wurde in der Schweiz mit etwas Glück in den Alpen fündig.

Der Bergamasker blieb ein Hirtenhund, der innerhalb der Familie weiter gezüchtet wurde. Hunde mit unliebsamen Eigenschaften, wie Aggressivität oder Ängstlichkeit wurden rabiat aussortiert, damit nur die Bergamasker mit den besten charakterlichen und körperlichen Anlagen übrig blieben.

Dementsprechend zögerlich waren die Besitzer die für sie sehr wertvollen Tiere wegzugeben oder die Rasse zu verbreiten, so dass nach dem ersten Eintrag ins italienische Stammbuch ENCI 1898 weitere Einträge nur vereinzelt folgten.

Der Bergamasker breitet sich aus

Mit Petro Rota, einem Geschäftsmann aus Mailand, begann der Wandel vom Hund der Schäfer zum heutigen Rassenhund. Als ein Schäfer einen Platz für seine trächtige Hündin suchte, nahm sich Rota ihrer kurzerhand an. Aus diesem Wurf durfte er eine Hündin und einen Rüden behalten – der Rüde war der legendäre Bergamasker Alpino, der Stammvater der heutigen reinrassigen Bergamasker.

Alpino soll ein prachtvoller Hund gewesen sein, ein noch erhaltenes Bild von ihm zeigt einen stämmigen Bergamasker mit der für die Rasse typischen Behaarung. Seine Erscheinung beeinflusst offensichtlich bis heute die Bergamaskerzucht nach Stammbuchrichtlinien. Sicher bis 1962 hat Reto mit seinem Champion noch Würfe gezüchtet.

In diesem Zeitraum dürfte der Bergamasker auch von Cane dell’ Alpi zu Cane da Pastore Bergamasco ungetauft worden sein, das genaue Jahr ist unbekannt.

Erst 1948 wurde dann auch der erste Bergamasker namens Rolly ins Schweizerische Hundestammbuch eingetragen. Die Abstimmung war unbekannt, seine Besitzerin, Magrit Schreiber, hat ihn von einem Schafhirten erworben. Danach wurden lediglich zwei Importhunde aus Italien eingetragen und ein bis zwei Würfe pro Jahr. Die Rasse fand also nur wenige Liebhaber und leider waren einige Würfe von schlechter Qualität oder sogar mischrassig.

Es brauchte noch elf weitere Jahre, bis die Kynologen wirklich aufmerksam wurden und im Jahr 1959 veröffentlichte der Internationale Hundeverband FCI endlich den Standard und erkannten die Hirtenhund aus den Bergamasker Alpen offiziell an.

Langsam, aber konstant – eine stabile Rasse

Trotz der langsamen aber stetigen Entwicklung vom Hund der Schäfer zum Rassehund ist der Bergamasker auch heute noch ein beliebter Arbeitshund in den Bergen bei der Herde. Auch als Familienhund verliert der Bergamasker seine Wurzeln nie ganz, er ist ein anhänglicher Hund, der am Leben seiner menschlichen Herde teilhaben will und verkümmert, wenn er isoliert wird oder ihm seine Freiheit genommen.

Durch seine vorsorglich bewahrte Autonomie bei der Arbeit, bei der er auch unabhängig vom Schäfer Entscheidungen treffen musste, kann man den Bergamasker nie zu blindem Gehorsam erziehen, sondern muss spielerisch, sensibel aber konsequent an seine Intelligenz appellieren.

Droht man dem Bergamasker mit Gewalt, wird er starrsinnig und verweigert den Gehorsam erst recht. So gibt es mittlerweile Bergamasker nicht nur als Hirtenhunde, sondern sie arbeiten in verschiedenen Bereichen, vom Katastrophenhund zum Lawinenhund und wie beim Verein für Blindenhunde und Mobilitätshilfen auch als Blindenführhund.

Seine selbständige Arbeitsweise ist hier von Vorteil, als Blindenführhund muss er Hindernisse und Gefahren erkennen und blockieren, auch wenn sein Führhundehalter ihn dazu drängen möchte, weiterzugehen.

Daneben ist der Bergamasker ein sensibler, geselliger und ausgeglichener und eifriger Hund.

Speziell ist auch sein Fell, ein weiteres Merkmal seiner Vergangenheit, welches in verschiedenen Grauschattierungen, mit Flecken und ohne oder sogar Tricolor auftreten darf. Das Fell sollte bei Sonne kühlen und bei Kälte wärmen und den Regen abweisen. Dadurch hat der Bergamasker Deckhaar, Unterhaar und Wolle, die mit zunehmendem Alter wächst und sich ab ungefähr 15 Monaten verfilzt, so dass Zotteln entstehen. Diese wachsen bei jedem Fellwechsel, sind sie zu lang und behindern den Hund oder wünscht der Besitzer diese nicht, kann man das Fell beim Hundecoiffeur auf eine handelbare Länge schneiden lassen. Trotzdem muss er regelmässig gebürstet werden, um das Fellkleid sauber zu halten.

Der kräftige Hund mit dem intelligenten Gesichtsausdruck hat zwar nicht den weltweiten Durchbruch geschafft, ist dafür in den einzelnen Bereichen sehr geschätzt – so auch beim Verein für Blindenführhunde mit Bergamasker im Einsatz und im Training.

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